Forscher: Klimawandel erhöht Gefahr schwerer Turbulenzen

Ein Forscher warnt: In Zukunft könnte es deutlich mehr starke Turbulenzen geben als bisher. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Ein Forscher warnt: In Zukunft könnte es deutlich mehr starke Turbulenzen geben als bisher. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Schlechte Nachrichten für alle Reisenden, die sowieso schon unter Flugangst leiden: Der Klimawandel dürfte dafür sorgen, dass Turbulenzen in Zukunft deutlich häufiger und heftiger werden. Ein Forscher warnt nun eindringlich.

Wer unter Flugangst leidet, ist gut damit bedient, sich in einem der vielen Ratgeber anzulesen, wie Turbulenzen entstehen und was dabei tatsächlich mit dem Flugzeug geschieht. Denn daraus wird schnell ersichtlich: Turbulenzen sind harmlos und die Angst davor ist unnötig. Doch diese Information könnte bald hinfällig sein: Ein Forscher warnt, dass spätestens zur Mitte des Jahrhunderts deutlich häufiger schwere Turbulenzen auftreten könnten. Sogar Abstürze seien dann denkbar.

Schwere Turbulenzen könnten doppelt so häufig auftreten

Das Fliegen wird in den kommenden Jahren wohlmöglich unruhiger. Wie der Forscher Paul Williams von der Universtität Reading in England herausgefunden hat, könnte es in einigen Jahren deutlich holpriger am Himmel werden. Williams hat diese These mithilfe von verschiedenen Rechnungen aufgestellt. Demnach werden leichte Turbulenzen durchschnittlich um 59 Prozent steigen, mittlere um 94 Prozent und starke Turbulenzen sogar um 149 Prozent. Grund dafür sei die stete Zunahme des CO2-Gehalts in der Luft, der spätestens in der Mitte des Jahrhunderts den zweifachen Wert der Zeit vor der Industrialisierung erreicht haben sollte.

Starke Bewölkung: Turbulenzen mit Ankündigung. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Starke Bewölkung: Turbulenzen mit Ankündigung. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Sogar Abstürze sind möglich

Für die meisten Reisenden sind Turbulenzen nur eine unangenehme Randerscheinung. Menschen mit Flugangst wiederum könnten unter dieser Entwicklung deutlich stärker leiden. Zudem sei es sogar möglich, dass hin und wieder eine Maschine durch die schweren Turbulenzen abstürze. Die meisten Probleme bei holprigen Flügen treten aber dadurch auf, dass Menschen nicht angeschnallt sind und sich dadurch im Flugzeug verletzen oder sogar zu Tode kommen. Problematisch sind auch die Kosten, die durch Turbulenzen entstehen: Flugzeuge müssen nach heftigen Luftverwirbelungen häufiger repariert und gewartet werden, der jährliche Schaden weltweit liegt in Milliardenhöhe.

Verbesserte Flugzeugtechnik schafft Abhilfe

Grundsätzlich werde die steigende Anzahl schwerer Luftverwirbelungen aber durch die verbesserte Flugzeugtechnik aufgefangen, so Williams in dem wissenschaftlichen Artikel, der im Fachmagazin „Advances in Atmospheric Sciences“ erschienen ist. Der Forscher hat 21 Klimamodelle benutzt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf den zukünftigen Luftverkehr zu ermitteln. Seine Bezugsgröße sei der Nordatlantik im Winter gewesen, weil sich dort eine der höchstfrequentierten Flugrouten der Welt befinde – unter anderem fliegen die Jets dort entlang in die USA – und schwere Turbulenzen häufiger im Winter aufträten, betont Williams.

Sollte die Prognose des Forschers wirklich eintreten, gibt es dennoch Grund zum Aufatmen für ängstliche Fluggäste: Die Technik in Flugzeugen wird mit der Zeit auch besser, sodass es schon jetzt Frühwarnsysteme gibt, die die Crew und die Passagiere rechtzeitig vor dem Auftreten von Turbulenzen warnen. Die sogenannte LIDAR-Technik (Light Detection and Ranging) ist in der Nase der Jets verbaut und kann Turbulenzen erkennen, die bis zu 15 Kilometer vor dem Flugzeug sind. Damit bleibt genügend Zeit, um die Menschen zu warnen.

Frühwarnsystem: Neue Technik hilft Flugzeugen, schwere Turbulenzen zu umfliegen oder zumindest die Passagiere und Crew zu warnen. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Frühwarnsystem: Neue Technik hilft Flugzeugen, schwere Turbulenzen zu umfliegen oder zumindest die Passagiere und Crew zu warnen. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Zahl der Vorfälle muss nicht zwangsläufig steigen

Dementsprechend betont auch Williams, dass mehr Luftverwirbelungen nicht unbedingt für mehr Verletzungen sorgen müssten. „Allgemein lässt sich aus unserer Flugunfalldatenbank herauslesen, dass die Anzahl der tödlichen Unfälle, deren Ursachen auf Windscherungen oder Turbulenzen in klarer Luft zurückzuführen waren, eher rückläufig ist“, erklärt sodann auch Jan-Arwed Richter von JACDEC, dem Hamburger Flugunfallbüro, dass auch jährlich das Ranking der sichersten Airlines herausgibt. Im gesamten Jahr 2016 habe es gerade einmal 18 Vorfälle mit Flugzeugen durch schwere Turbulenzen gegeben – glücklicherweise waren weder Abstürze noch Todesopfer zu beklagen.

Entspannt fliegen, günstig Parken

Wer sich von düsteren Szenarien und turbulenten Flügen nicht einschüchtern lässt, braucht auch in Zukunft einen günstigen Parkplatz am Flughafen. Viele Flüge auf der Nordatlantik-Route, eine der am stärksten frequentierten Flugstrecken der Welt, starten von Frankfurt aus nach Nordamerika. Wer von hier losfliegen und am Flughafen Frankfurt am Main günstig parken möchte, ist bei Parkplatzvergleich genau richtig: Günstige und sichere Parkplätze in der Nähe des Airports findet Ihr bei uns – deutlich günstiger als direkt an den Terminals zu parken.

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16. April 2017

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