Stau-Tipps: So kommt Ihr stressfrei ans Ziel

Stau in alle Richtungen: Auf deutschen Straßen herrscht häufig das Chaos. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Deutschland versinkt aktuell in einem Stau-Chaos. Im vergangenen Jahr hat es ein Fünftel mehr Staus gegeben und auch 2017 soll wieder ein Rekordjahr werden. Nicht nur zur Urlaubszeit drängen sich die Blechlawinen über die Autobahnen. Wir haben deshalb die besten Tipps gesammelt, um Euch zu helfen, stressfrei und sicher ans Ziel zu kommen.

Die Staus auf den Autobahnen sind aktuell ein großes Thema. Denn was Autofahrer sowieso schon wussten, hat der ADAC in seinem jährlichen Staureport bestätigt: Auf deutschen Autobahnen herrscht derzeit Stau-Chaos. Im vergangenen ist die Zahl der Staus um 20 Prozent gestiegen. Auch in der Länge und der Standdauer haben die Straßenblockierungen in einer ähnlichen Größenordnung zugelegt. Grund genug, dass wir uns mal umgeschaut haben, welche Tipps vom Stau fernhalten oder zumindest die Zeit beim Stehen oder Stop-and-go-Fahren erträglicher und sicherer machen. Denn auch die Zeit im Stau müsst Ihr nicht verschwenden.

Stau-Verhaltensregeln vom ADAC

Einige der wichtigsten Tipps zum Verhalten im Stau gibt es natürlich bei den gelben Engeln vom ADAC: Der Automobil Club weist darauf hin, welche Rechte und Pflichten Autofahrer im Stau haben. Die Verkehrsexperten berichten, dass das wichtigste Verhalten im Stau ist, eine Rettungsgasse zu bilden. Das ist besonders wichtig, damit im Falle von Stau oder stockendem Verkehr Einsatzfahrzeuge leicht zum Ziel kommen.

Exkurs: Wie bildet man eine Rettungsgasse?

Eigentlich sollte das Bilden der Rettungsgasse für alle Autofahrer eine Selbstverständlichkeit sein – viele Fälle in den letzten Monaten haben aber gezeigt, dass viele Autofahrer keine Rettungsgasse bilden können oder wollen. Deshalb hier noch mal die Erklärung: Bei einer zweispurigen Autobahn streben die Fahrzeuge nach links und rechts auseinander, so dass Einsatzfahrzeuge wie die Polizei und die Feuerwehr zwischen den beiden Fahrzeugreihen hindurchfahren können. Wenn die Autobahn dreispurig ist, wird die Rettungsgasse zwischen der linken und der mittleren Spur gebildet. Bei mehr Spuren gilt die Faustregel: Die Autos auf der linken Spur fahren nach links, alle anderen weichen nach rechts aus. Beim Nichtbeachten der Regeln hat es bisher nur 20 Euro Strafe gegeben. Da es in den letzten Monaten aber immer wieder Zwischenfälle gegeben hat, die verunfallten Autofahrern das Leben kosten können, werden die Strafen empfindlich erhöht – im schlimmsten Fall droht Gefängnis, wenn Autofahrer Rettungskräfte massiv behindern, wie unter anderem die „Autobild“ berichtet.

Weitere essentielle Verhaltensregeln im Stau

Wer in der Lage ist, eine Rettungsgasse zu bilden, ist schon mal bestens für den Stau gewappnet. Aber damit nicht genug der Regeln: Wichtig ist zudem, dass Autofahrer auch dann nicht aussteigen dürfen, wenn der Verkehr zum erliegen kommt. Menschliche Bedürfnisse und andere Gründe sind nicht wichtig genug, um während eines Staus aussteigen zu dürfen. Lediglich zur Unfallsicherung darf man aussteigen. Ansonsten kann es zu einem Verwarngeld kommen. Wenn es wirklich hart auf hart kommt und der Verkehr länger komplett steht, wird die Polizei jedoch vermutlich von einem Strafgeld absehen, wenn Autofahrer mal kurz aussteigen, um sich zu strecken. Zu weit vom Wagen sollten sich Autofahrer jedoch nicht entfernen – es kann jederzeit wieder losgehen!

Standspur nutzen und rechts überholen kann auch im Stau teuer werden!

Auch wenn es auf den ersten Blick verlockend erscheint, kann es richtig teuer werden, die Standspur zur nächsten Ausfahrt oder zur nächsten Raststätte zu benutzen. Nur in ganz seltenen Fällen, wenn die Spur als Fahrspur ausgezeichnet ist, darf sie natürlich auch im Stau benutzt werden. Ansonsten werden 70 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig. Der ADAC weißt auch darauf hin, dass selbst im Stau rechts überholen nur selten erlaubt ist: Das ist nur legitim, wenn links gestanden oder höchstens mit Tempo 60 gefahren wird. Rechts Überholende dürfen dann maximal 20 km/h schneller fahren als die links stehenden oder langsamer fahrenden. Ansonsten werden satte 100 Euro fällig und wiederum gibt es einen Punkt. Desweiteren ist stregenstens verboten, umzudrehen und rückwärts zu fahren – es sei denn, die Polizei gibt beispielsweise bei einer Vollsperrung die Anweisung dazu. So abwegig es klingt, bei einer Vollsperrung kommen Autofahrer leicht in Versuchung.

Handy nutzen im Stau

Auch telefoniert werden darf mit dem Handy nur, wenn der Wagen steht und der Motor ausgeschaltet ist. Sonst benötigt Ihr wie üblich die Freisprechanlage. Und auch Motorräder kommen nicht gut weg: Wer sich durch den Verkehr schlängelt, riskiert 100 Euro Geldbuße, wie der ADAC in seinen Stau-Verhaltensregeln schreibt.

Bei Stau auf der Autobahn herumlaufen kann teuer werden! Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Die besten Stau-Tipps: So gelangt Ihr stressfrei ans Ziel

Die Verhaltenstipps helfen Euch, im Stau keine Gefahr für Euch selbst und andere zu sein und gemeinsam mit anderen Autofahrern den Stau sicher zu überstehen. Aber davon kommt Ihr natürlich noch nicht stressfrei ans Ziel. Wir haben uns deshalb mal nach den besten Tipps umgesehen, wie Ihr stressfrei ans Ziel kommt.

Gar nicht erst in den Stau hineinfahren

Dieser Tipp ist mit Sicherheit der Wichtigste für alle Autofahrer, die ihre Fahrt ohne große Strapazen überstehen wollen. Wer gar nicht erst in einen Stau hineinfährt, muss auch nicht darin ausharren. Das ist natürlich grundsätzlich erstmal leichter gesagt als getan. Aber es gibt tatsächlich Mittel und Wege, um einem Stau gänzlich zu entgehen: Zum Beispiel könnt Ihr früh morgens in den Urlaub starten oder spät abends. Wenn Ihr allerdings nachts unterwegs seid, solltet Ihr daran denken, dass Ihr mit Müdigkeit und schlechten Lichtverhältnissen zurechtkommen müsst. Laut ADAC ist die perfekte Zeit für eine gemütliche Autofahrt durch die Nacht dienstags oder mittwochs ab 22 Uhr für Spät-Starter oder ab 3 Uhr für Frühstarter. Wer sich zutraut, nachts zu fahren, muss zwar deutlich aufmerksamer fahren, wird aber eher selten in Staus geraten.

Gutes Navi verwenden

Die zweite Möglichkeit, um gar nicht erst in den Stau hineinzufahren, ist ein gutes Navi zu benutzen. Die großen Anbieter wie Navigon, TomTom oder HERE WeGo bieten zuverlässige Unterstützung dabei, Staus zu umfahren. Die günstige Top-Alternative ist Google Maps. Kaum ein Navigationssystem, das wir getestet haben, umschifft Staus und stockenden Verkehr zuverlässiger als das kostenlose Programm des Suchmaschinenriesen. Es zeigt meistens mehrere alternative Routen an und lässt Autofahrer nur dann in den Stau hineinfahren, wenn es wirklich keine schnellere Strecke gibt. Auf diese Weise lassen sich immer wieder wertvolle Minuten gewinnen. Den Preis für das kostenlose System bezahlt der Autofahrer jedoch mit seinen Bewegungsdaten, die dann wiederum helfen, das Navi noch präziser zu machen.

Das Problem mit allen modernen Navis liegt allerdings auf der Hand: Mittlerweile nutzt nahezu jeder beim Fahren ein intelligentes Navigationssystem und somit werden auch viele andere Autofahrer über die bekannten Ausweichstrecken gelotst, die dann auch zunehmend überfüllt sind.

Nichts geht mehr: Die schlimmsten Stau-Tage sind statistisch Freitag und Samstag. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Reiseplanung mit dem Auto: Vorbereitung ist alles

Wer die Megastaus auf deutschen Autobahnen geschickt umschiffen will, sollte sich vor allem gut vorbereiten. Bei der langfristigen Planung dient als erste Anlaufstelle der ADAC-Staukalender, der einen zuverlässigen Überblick gibt, wann im Jahresverlauf wahrscheinlich mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Wann immer möglich, sollten Autofahrer zudem versuchen, ihre Fahrten außerhalb der Ferien zu legen. Nicht ohne Grund finden die meisten Staus in den Monaten der großen Schulferien statt: Juli, August und September. Wer kann, sollte seinen Urlaub außerhalb dieser Jahreszeiten planen.

Kurzfristige Reiseplanung macht den Unterschied

Staus lassen sich leider nie ganz vermeiden. Auch wenn Ihr nicht gerade an einem Freitag oder Samstag in den Schulferien in den Urlaub fahrt, könnt Ihr natürlich in einen Stau geraten. Deshalb gilt es natürlich auch kurzfristig einiges zu beachten, um eure Tour so angenehm wie möglich zu gestalten. Einerseits solltet Ihr euer Navi mit TMC–Verkehrsmeldungen auch auf Euch bekannten Strecken verwenden und vor der Abfahrt Verkehrsmeldungen lesen. Andererseits solltet Ihr einfach gut vorsorgen, denn Staus können natürlich auch plötzlich auftreten. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass es durch Unfälle zu unvorhergesehenen Vollsperrungen kommen kann – und dann geht für einige Stunden gar nichts mehr. Gut ist es da, sich ein Lunchpaket mit Essen und Trinken einzupacken, Smartphone, Tablet, ein gutes Buch und alles, was man noch so braucht, um die Zeit bei einer Vollsperrung zu überbrücken. Falls möglich, helft dann auch anderen mit Goodies aus, die nicht daran gedacht haben.

Unser Top-Tipp: Den Stau einfach überfliegen

Wer Staus vermeiden möchte, kann sie auch einfach überfliegen. Gerade auf der Nord-Süd-Achse in Deutschland gibt es reichlich innerdeutsche Flüge wie beispielsweise vom Hamburg Airport zum Flughafen München oder umgekehrt. Ab 400 Kilometern Strecke macht es Sinn, eventuell den Wagen gegen das Flugzeug zu tauschen. Die Strecke Hamburg bis zum Flughafen Düsseldorf und von dort zur Innenstadt lässt sich beispielsweise mit dem Flugzeug in 2,5 Stunden inklusive aller Check-ins zurücklegen – mit dem Auto dauert die gleiche Strecke erfahrungsgemäß ohne Stau 4,5 Stunden – mit Stau bis zu 6 oder mehr Stunden. Und wenn Ihr bequem fliegt anstatt im Stau zu stehen, findet Ihr den günstigsten Parkplatz am Airport natürlich hier bei Parkplatzvergleich.

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4. Juni 2017

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