Auf dem Flughafen stranden: Gibt es das wirklich?

Am Flughafen gestrandet Terminal als Wohnung: Gibt es wirklich Menschen, die im Flughafen stranden?

Auf dem Flughafen stranden – das ist wohl ein Albtraum vieler Reisender. Gefangen in einem fremden Land in einem Terminal. Weder die Einreise ins Zielland noch die Rückreise in die Heimat ist möglich. Gibt es wirklich Menschen, die auf dem Flughafen gefangen sind oder dort wohnen?

Der berühmteste Flughafenbewohner aller Zeiten ist wohl Tom Hanks: Im Steven-Spielberg-Film „The Terminal“ lebt der Schauspieler unter dem Namen Victor Navorski auf dem John-F.-Kennedy-Flughafen in New York in den USA. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit, die gar nicht so selten sein soll: Navorski erhält kein Visum für die USA und kann gleichzeitig nicht in sein im Film osteuropäisches Heimatland Krakosien zurückreisen. Deshalb hat er keine andere Wahl, als auf dem größten New Yorker Flughafen Kofferkulis umherzuschieben und den Pfand einzustecken, den die Fluggäste zurücklassen. Davon lebt er fortan und verdient im Terminal so viel, dass er davon im Sicherheitsbereich wunderbar auskommen und später sogar teure Anzüge tragen kann. Die Geschichte klingt einerseits unglaublich, beruht andererseits aber auf einer wahren Begebenheit und ist kein Einzelfall.

Mit Sicherheit gibt es ungemütlichere Orte zum Wohnen als ein Abflugterminal (wie hier am Miami Airport). Foto: Sascha Tegtmeyer Mit Sicherheit gibt es ungemütlichere Orte zum Wohnen als ein Abflugterminal (wie hier am Miami Airport). Foto: Sascha Tegtmeyer

Leben im Transitbereich: Auf dem Flughafen gefangen

Die Geschichte um Tom Hanks und seine Figur Victor Navorski hat ein echtes Vorbild, wenngleich nicht in den USA: Der Iraner Merhan Karimi Nasseri lebte 18 Jahre lang auf dem Flughafen Charles de Gaulle in Paris. Der Mann hatte bereits eine intensive Irrfahrt von England in den Iran und von dort nach Belgien und wieder England hinter sich, und strandete letzten Endes auf dem Flughafen in Paris, weil ihm nach eigenen Angaben in der französischen Hauptstadt das Portmonnaie samt Papieren gestohlen wurde. Er schaffte es ohne Papiere wohl noch ein weiteres Mal von Paris nach London, wurde von dort jedoch wieder nach Frankreich zurückgeschickt. Dort saß der gebürtige Iraner, der seine Herkunft vehement abstritt und sich als britischer Staatsangehöriger zu erkennen gab, anschließend fest. Das war 1988. Von den französischen Behörden wurde er auf dem Flughafen Charles de Gaulle geduldet. Frankreich durfte er jedoch nicht betreten. Er wurde auf dem Airport regelrecht zu einer Berühmtheit und gehörte lange Zeit quasi zum Inventar. Merhan Karimi Nasseri schien sich in seiner Rolle zu gefallen: Als Belgien ihm 1995 Asyl anbot, lehnte Nasseri ab. Er behauptete, britischer Staatsbürger zu sein, wollte nach London zurückkehren und nannte sich „Sir Alfred“. 1999 stellten die Behörden Nasseri einen internationalen Reisepass aus. Weil seine Herkunft darin als Iranisch angegeben war, lehnte er den Pass ab und blieb lieber weiterhin im Terminal wohnhaft. Allen Angeboten zum Trotz lebte er in Terminal 1 des Airports und führte dort ein Einsiedlerleben unter tausenden Menschen: Er rasierte sich auf der Toilette, schlief auf den Bänken in der Abflughalle und verbrachte die meiste Zeit damit, zu lesen, in sein Tagebuch zu schreiben und sogar Wirtschaft zu studieren. 2004 schrieb Nasseri mit dem englischen Autor Andrew Donkin seine Autobiografie „The Terminal Man“, die gelobt und zum Bestseller wurde.

Die Geschäftsführung des Airports stellte irgendwann fest, dass Nasseri wie ein Drogenabhängiger vom Pariser Flughafen abhängig war und gar nicht mehr gehen wollte. Man dachte deshalb darüber nach, ihn langsam zu entwöhnen. Erst als der Terminal-Mann im Juli 2006 ins Krankenhaus musste und dafür aus dem Gebäude gebracht wurde, endete sein Aufenthalt in Charles de Gaulle abrupt und für immer. Anschließend wohnte er für einige Monate in einem Hotel und fortan ab 2007 in einer Obdachlosenhospiz. Dort lebte der Mann bis vor einigen Jahren und wohlmöglich noch bis heute.

Deutsche leben auf Flughafen von Palma de Mallorca

Der Fall des Terminal-Manns von Paris ist längst nicht der einzige seiner Art. Weltweit wird immer wieder von Fällen berichtet, bei denen Menschen auf Flughäfen stranden: Beispielsweise saß ein chinesischer Aktivist knapp vier Monate auf einem Flughafen in Tokio/Japan fest und eine Frau blieb mit ihren beiden Kindern für knapp zehn Monate auf dem Flughafen in Moskau hängen. Sie waren auf der Flucht nach Kanada.

Immer unter Menschen: Im Terminal herrscht häufig rund um die Uhr betrieb. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain Immer unter Menschen: Im Terminal herrscht häufig rund um die Uhr betrieb. Foto: Pixabay.com | Lizenz: CC0 Public Domain

Bei deutschen Flughafenbewohnern scheint der Airport von Palma de Mallorca besonders beliebt zu sein: Dort sollen sogar zum Teil mehrere Menschen gleichzeitig in den weitläufigen Terminal-Gebäuden wohnen. Die Rede war zum Teil von sechs festen Bewohnern und zahlreichen Menschen, die interimsweise die Terminals bewohnen, weil sie keine feste Bleibe oder keine gültigen Papiere haben. Vor Jahren bekannt geworden waren zum Beispiel die „Katzenfrau“ Bettina, die mit drei Koffern, einer Decke und ihrem Kater Mumus im Terminal lebte. Die bescheidene Frau war stolz darauf, nicht zu betteln und lebte auf dem Aeropuerto de Son San Juan von dem, was Touristen ihr von sich aus zusteckten und Flughafenmitarbeiter ihr zukommen ließen. Ob die heute 57jährige Dame immer noch auf dem Flughafen lebt, ist nicht überliefert.

Etwas weniger glücklich ging die Geschichte des „Flughafen-Manns von Mallorca“, wie er von den Medien genannt wurde, aus. Der Mann aus Deutschland war Diplom-Ingenieur und vor familiären Problemen nach Spanien geflohen. Während die Familie in Deutschland davon ausging, dass der Mann in einer Villa wohnte, lebte er in Wirklichkeit mindestens vier Jahre als Obdachloser am Flughafen von Palma de Mallorca. Auch der Mann, der mit bürgerlichem Namen René Becker hieß, war am Airport bei Fluggästen und Personal beliebt. Um ihn gab es jedoch ein großes Drama: Der Ex-Frau und den Kindern hatte Becker erzählt, er würde in einer Villa in Spanien leben und habe sich eine Fußballmannschaft gekauft. In Wirklichkeit wohnte der Mann auf dem Flughafen von Palma. Nachdem die Ex-Frau und seine Tochter gemerkt hatten, dass Becker nicht das Luxusleben führt, das er vorgab, spielte sich ein Drama um den damals 60-jährigen ab: Die Familie und im speziellen sein Sohn flehte den Mann an, zurück nach Deutschland zu kommen, wie einige Medien berichteten. Becker weigerte sich und seine Geschichte nahm kein Happy End: Im Sommer 2014 starb der Flughafen-Mann Mitten in der Nacht auf einer Bank im Terminal.

Die meisten Fälle von Menschen, die auf Flughäfen stranden, gehen jedoch gut aus. Sie leben dort nur übergangsweise aufgrund ungültiger Papiere oder aus Mangel einer Alternative. Dass jemand zum Dauerbewohner wird, kommt nur in den seltensten Fällen vor und spricht eigentlich für den Komfort an Flughäfen: Menschen wie Merhan Karimi Nasseri, die Katzenfrau oder René Becker wollten ihr selbstgewähltes Zuhause gar nicht mehr aufgeben und haben sich mit ihrer seltsamen „Wohnung“ arrangiert.

Günstig Parken am Flughafen Frankfurt am Main

Ob es auch am Flughafen Frankfurt am Main Terminal-Menschen gibt, ist uns nicht bekannt. Wenn Ihr euren nächsten Flug von der Main-Metropole aus plant und nicht vorhabt, auf einem Flughafen zu stranden, könnt Ihr während eurer Abwesenheit günstig in der Nähe der Terminals parken. Auf Parkplatzvergleich findet Ihr eine große Auswahl an günstigen Parkplätzen, die sich zwar nicht direkt an den Terminals befinden und dennoch nur Minuten vom Flughafen entfernt sind – und dabei deutlich günstiger sind. Bequem von Zuhause buchen, entspannt in den Urlaub fliegen – und natürlich nach der Reise wieder sicher nach Hause kommen. Das Auto ist dann garantiert noch da.

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3. Mai 2017

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Eine Antwort zu “Auf dem Flughafen stranden: Gibt es das wirklich?”

  1. Christina sagt:

    Ich bin für diesen Artikel sehr dankbar, weil ich genau nach so etwas gesucht hatte. Ich wusste vor diesem Artikel nicht, dass auf Parkplatzvergleich finde ich eine große Auswahl an günstigen Parkplätzen, die nur Minuten vom Flughafen entfernt sind – und dabei deutlich günstiger sind. Was mir auch noch gefallen hat, war die Erwähnung von Zuhause buchen, ich glaube, dass es auch ein bisschen Geld sparen kann, wenn ich den Parkplatz früh wie möglich online buche. Es freut mich, dass mein Auto auf dem Parkplatz sicher und geschützt steht und auf mich aus dem Urlaub wartet.

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